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Farbe in Bewegung

Ein neues Gebiet ist die von Hubert Buhmann entwickelte Form der "Buhmann Art".
Auf Herklit wird der bekannte Satz „alles fließt“ zurückgeführt. Es soll damit ausgesagt werden, dass alles ewig wechselt. Eine Betrachtungsweise, der sich auch immer wieder die bildende Kunst zu stellen hat. Denn ihr Problem ist die Statik, die den Werken dieser Gattung naturgemäß innewohnt, und so muss es Ihr Bestreben sein, in ein Bild Bewegung und Dynamik einzubringen. Schon der spielende Mensch, der homo ludens, gefällt sich darin, beim Spiel eine "Selbsterschwerung" einzuführen und die schwierigsten Spiele sind ihm die liebsten. Wieviel stärker muss man also dieser Forderung in der Kunst gerecht werden, wo es darum geht, aus These und Antithese zur Synthese zu gelangen, um das Ideal des "Ebenmaßes der Gegensätze" zu erreichen.

Dies ist Hubert Buhmann eindeutig gelungen, wie seine Schöpfungen in dieser neuen Form beweisen. Seine Inspiration aber ist der eigentliche schöpferische Akt: Je nach Farbauswahl, Acryl oder Wasserfarben - und deren Intensität, entstehen gleichsam schwebende Farbkompositionen voll traumhafter Schönheit und Ausdrucksstärke, voll Zartheit und Eleganz. "Buhmann Art" bringt die erwünschte ”Farbe in Bewegung” in das Bild ein. Die Zahl der Möglichkeiten ist dabei Legion und alle entstehenden Bilder sind einmalig, sind Unikate. Es werden immer wieder neue Bewegungsinhalte initiiert: Jedes Bild erzählt seine eigene, unverwechselbare Geschichte.

Nach einer längeren Entwicklungsphase hat der Künstler "Buhmann Art" zur Reife gebracht und viel Beifall gefunden. Sehr eindrucksvoll sind dabei die Mischtechniken wie "Sommerzeit" und "Naturereignis" und die reinen Bekenntnisse der Buhmann Art beim "Pfauenauge" mit Ihrem zarten Farbenspiel oder den "Farben der Erde". Das alles sind keine Bilder, die man "en passant", beiläufig, im Vorübergehen, betrachtet: Nein, Hubert Buhmann zwingt den Betrachter zur Auseinandersetzung, zur Stellungnahme.

Visionen in Farbe

Eine Vision ist die Wahrnehmung für andere unsichtbare Dinge durch geistige Schau: Der Künstler verleiht diese seiner Schau durch vorzügliche Gestaltung überhöhter Wirklichkeit. Bei seinen Bildern vereinigt sich einwandfreie Technik in klar durchdachter Gestaltung mit fantasievoller Farbgebung.

Fragen wir uns zunächst einmal, was das Wesen des Künstlers Hubert Buhmann ist, das er uns in seinen Bildern mitteilt: Als erstes eine einwandfreie Beherrschung der Technik, eine großartige gestalterische Kraft, mit der er jedes Bild erfüllt und die, durch überzeugende Tiefenwirkung, die die Zweidimensionalität der Bildebene sprengt, aus ihr und über sie hinauswirkt. Ohne jedes Wenn und Aber, da ist kein Pinselstrich und kein Farbtupfer zu wenig oder zu viel. „Die Kunst besteht im Weglassen“, sagt ein geläufiges Sprichwort – dies zeigt sich bei allen Bildern von Hubert Buhmann, die gemeinsam das beinhalten, was zu einer klaren Aussage führt und sie auszeichnet.

Welchem Stil dürfen wir dem Künstler zuordnen? Hubert Buhmanns Malerei ist informell, jedoch symbolisiert und stilisiert. Die Symbolik kennen wir aus der allegorischen Malerei, einer Kunstform, die den Sinn nicht unmittelbar, sondern durch Chiffren, im übertragenen Sinn, darstellt. Wenn bei der allegorischen Malerei zuviel „hinein-geheimnist“ ist, benötigt man hierzu Erklärungen, einfach deshalb, weil wir uns viele Chiffren nicht mehr so geläufig sind wie den Menschen früherer Zeit.
Diese Gefahr besteht bei den Werken von Hubert Buhmann nicht. Seine Symbolik ist erfassbar und greifbar, zumal er alle Bilder mit Titeln ausgezeichnet hat. Diese wollen freilich nur unterstützend, sozusagen als Meditationshilfe dienen, denn jeder Betrachter kann bei der Vielschichtigkeit der Aussage zu unterschiedlichen Schlüssen kommen, kann seine privaten Assoziationen entwickeln.